Best Practice – 7×7 Unternehmensgruppe

Die 7x7 Unternehmensgruppe entwickelt und realisiert alternative Konzepte und Projekte in den Bereichen Vorsorge und Vermögen, Investment und Geldanlage sowie erneuerbare Energien. In diesen Unternehmensbereichen arbeiten rund 35 Mitarbeiter an fünf Standorten in Bonn, Siegen, Kassel, Dillenburg und Mainz. Das Geld der Kunden wird in sinnvolle Sachwerte investiert wie Wohn- und Gewerbeimmobilien oder Photovoltaikanlagen. Großen Wert legt 7x7 darauf, regionale Projekte selbst zu entwickeln und auch durchzuführen. Auch in der Personalpolitik agiert 7x7 vorbildlich. So haben acht der ca. 35 Mitarbeiter eine Behinderung. Einer von Ihnen ist Philipp Neuenhausen, Liegenschaftsverwalter bei 7x7. Durch einen Motorbootunfall bedingt, erlitt er einen Teilverlust der rechten Hand.
Wir sprachen mit Andreas Mankel, Geschäftsführender Gesellschafter der 7x7 Unternehmensgruppe und mit Philipp Neuenhausen über ihr Arbeitsverhältnis.

Andreas Mankel ist geschäftsführender Gesellschafter der 7x7 Unternehmensgruppe


Wie kam es zu der Beschäftigung von Herrn Neuenhausen?

Herr Neuenhausen ist auf uns zugekommen, weil er sein letztes Ausbildungsjahr zum Immobilienkaufmann bei 7x7 absolvieren wollte. Seine Behinderung war für uns dabei kein Hindernis. Im Anschluss an die Ausbildung haben wir ihn eingestellt. Als Liegenschaftsverwalter ist er seitdem für alle Angelegenheiten zuständig, die unsere Immobilien betreffen.

Wenn wir Mitarbeiter einstellen und beschäftigen, fragen wir uns: „Was können sie?“ Haben sie ein Handicap, dann suchen wir einen passenden Arbeitsbereich. Eine Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes (IFD), Frau Hartung, hat uns dabei unterstützt.

Diese Unterstützung des IFD hat uns viel Sicherheit gegeben und zeitlich entlastet. Die Erfahrungen haben uns auch dafür sensibilisiert, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen, welcher Einsatzbereich zu einem Mitarbeiter passt.

Gibt es Besonderheiten infolge der Behinderung Ihres Mitarbeiters, auf die Sie sich einstellen mussten?

Die körperliche Behinderung macht eine besondere Arbeitsplatzausstattung erforderlich.

Zusammen mit Frau Hartung vom IFD haben wir überlegt, welche Anpassungen und Hilfsmittel sinnvoll sind. So hat Herr Neuenhausen einen höhenverstellbaren Tisch erhalten, und das Telefonieren wird durch ein Headset erleichtert. Sinnvoll wäre auch ein Computer, der sich mit der Stimme steuern lässt. Mit dem technischen Beratungsdienst des Integrationsamts stehen wir deswegen bereits in Kontakt.

Profitiert ihr Unternehmen davon, dass Menschen mit Behinderung zur Belegschaft gehören?

Ja, das ist auf jeden Fall so! Als Unternehmen stoßen wir mit unseren Investitionen und Projekten gesellschaftlich sinnvolle Projekte an. Da passt es einfach, wenn wir auch als Arbeitgeber verantwortungsvoll handeln. Für uns bedeutet das, Mitarbeitern eine Tätigkeit zu übertragen und ein Arbeitsumfeld zu bieten, die zu ihnen passen, ganz unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Unsere Mitarbeiter erleben das als stimmig. Auch wenn es vielleicht nicht immer einfach ist, stellen sie sich daher gerne auf die Besonderheiten einzelner Kollegen ein. Letztlich hat ja jeder seine „Besonderheiten“. 

Was können andere Arbeitgeber von Ihren Erfahrungen lernen?

Behinderte Mitarbeiter zu beschäftigen, kann sehr bereichernd sein!Es schärft den Blick für die Individualität jedes Mitarbeiters und es macht dankbar dafür, was scheinbar selbstverständlich ist. Es motiviert uns zusätzlich! Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass man nicht allein gelassen wird. Der Integrationsfachdienst stand uns sehr hilfreich zur Seite.


 

Philipp Neuenhausen arbeitet als Liegenschaftsverwalter bei der Bonner 7x7 Unternehmensgruppe


Welche Aufgaben haben Sie bei 7x7?

Der 7x7 Unternehmensgruppe gehören mehrere Immobilien. Ich vertrete den Eigentümer gegenüber den Mietern, erstelle die Mietverträge, kümmere mich um Nebenkostenabrechnungen und kommuniziere mit den Mietern. Außerdem beauftrage ich Handwerker und überwache die Durchführung von Instandhaltungs- und Modernisierungsaufträgen.

 Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?

Immobilien haben mich schon immer gereizt. Ich liebe den Tapetenwechsel, wenn ich zu den Immobilien fahre und ich mag die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Eine Tätigkeit nur am Schreibtisch wäre nichts für mich. Trotz meiner körperlichen Behinderung kann ich übrigens problemlos Auto fahren.

Wirkt sich Ihre Behinderung auf die Arbeit aus?

Ja, schon, aber mit der richtigen Unterstützung schränkt sie mich nur wenig ein. Wenn ich beispielsweise Briefe schreibe, dann dauert das zwar etwas länger, aber ansonsten geht es gut. Vielleicht bekomme ich demnächst einen Computer, mit dem ich mit meiner Stimme, also per Spracheingabe, Texte schreiben kann. Beim Telefonieren hilft mir ein Headset. So habe ich immer die Möglichkeit, mir beim Telefonieren Notizen zu machen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen?

Wir haben ein gutes Verhältnis und arbeiten ohne Probleme zusammen. Meine Behinderung spielt dabei keine Rolle. Wir gehen ganz selbstverständlich miteinander um.

 

 

 

Weitere Informationen zur 7x7 Unternehmensgruppe finden Sie hier.